Am Samstag Morgen um 6:30 trafen sich unsere fünf Kämpfer und die Coaches zusammen mit zahlreichen Unterstützern an der Sportschule Aachen. Trotz Kälte und Schlafmangel war die Stimmung gut.
Alle freuten sich darauf, endlich die Ergebnisse der langen Vorbereitung zu sehen.

In Wittlich angekommen das übliche Prozedere: Waage, Ärztecheck, Frühstück, Hände bandagieren, Regelbesprechung mit den Referees…
Auch für unsere beiden MMA Debütanten Jakob und Steffen keine Neuheit, da beide vorher schon Wettkampferfahrung in Kickboxen und Grappling gesammelt hatten.

Dann ging es endlich los.

Die ersten Kämpfer wurden aufgerufen, sich bereit zu machen.

Dank der guten Organisation der GEMMAF Turniere ging es in im wahrsten Sinne des Wortes Schlag auf Schlag.

Unter den Anfeuerungen des Teams und der noch größer gewordenen Zahl der Unterstützer betrat unser erster Kämpfer den Cage. Doch schon in der ersten Runde schlug die Stimmung in Ernüchterung um, nachdem Julius sich in einem Guillotine Choke seines Gegners wiederfand, aus dem es kein Entkommen mehr gab.

Der zweite Kampf startete unter besseren Vorzeichen, Steffen brachte seinen Gegner routiniert zu Boden und dominierte die erste Runde.
Die zweite Runde startete ebenfalls mit einem starken Takedown von Steffen, doch konnte er seinen Gegner nichtmehr lange kontrollieren. Nach und nach zeigte sich auch dessen beträchtlicher Erfahrungsvorsprung, so dass er immer mehr die Oberhand gewann und den Kampf bald für sich entscheiden konnte.

Auch Jakob konnte seine Stärken nicht gut ausspielen und fand sich bald auf seinem Rücken wieder, den Referee über sich. TKO!

Nun lag die ganze Hoffnung des Teams auf unseren Veteranen, Tobias und Georg.

Georg eröffnete den Kampf mit einigen Schlägen, verkürzte dann die Distanz um Kontrolle über den Oberkörper seines Gegners gewinnen und ihn zu Boden bringen. Sofort begann der erfahrene Luta Livre Braungurt mit einer mustergültigen Vorstellung überlegener Bodenkampftechnik:
Sidecontrol, Backtake, Choke und Sieg!
So schnell war die Stimmung bei den Pantarei Fans wieder hergestellt.

Zuletzt trat Tobias an, unser erfahrenster Kämpfer, der sich wohl auch am intensivsten für diesen Kampf vorbereitet hatte. Mehrmals tägliches Training, Drills und viele Stunden Sparring inklusive.
Beinahe surreal erschien es daher, als Tobias in der Vorwärtsbewegung gleich vom ersten Schlag seines Gegners getroffen und aus der Balance gebracht wurde.
Er strauchelte, kassierte einen weiteren Treffer und schon war der Kampf vorbei.

Da die Gesundheit der Athleten an erster Stelle stehen soll, ist ein frühes Einschreiten des Ringrichters verständlich und richtig.
Mit Rücksicht auf Tobias Erfahrung und Fähigkeiten dennoch eine frustrierende Wendung.

Das Fazit des Tages war ernüchternd. Wir konnten nicht zeigen, wie gut wir eigentlich sind.
Aber Niederlagen sind nur dann wirklich Niederlagen, wenn man nichts daraus lernt.
Daher heißt es aufstehen, Mund abwischen und weitermachen oder konkreter:
Kämpfe und Fehler analysieren, das Training entsprechend anpassen und zurück auf die Matte.

Abseits des sportlichen Erfolges war es auch für die Erstkämpfer und alle Anderen eine große Leistung, sich dieser beträchtlichen Herausforderung überhaupt zu stellen.
Nur jemand, der selbst einmal im Cage gestanden und seinem Gegner in die Augen geblickt hat, kann das nachvollziehen.

Auch das großartige Team aus Trainern, Trainingspartnern und Supportern lässt uns optimistisch in die Zukunft schauen.

JM, 29.1.2019

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